Naturpark-Wildkräuterküche im Frühling: Gundermann

06.05.2020

Naturpark-Wildkräuterküche im Frühling: Gundermann

Gundermann ist eine alte germanische Zauberpflanze und als Würzkraut in der Wildgemüse-Küche bekannt. Ein alter Brauch bei unseren Vorfahren war es, Kränze aus den langen und biegsamen Stängeln des Gundermanns zu winden. Die Kränze waren ein Zeichen der Verbundenheit mit der Natur und den Göttern.

Gundermann kulinarisch

Gundermann riecht und schmeckt aromatisch und wird auch “Wilde Petersilie” genannt. So vielfältig wie die Petersilie verwendet wird, kann auch der Gundermann zum Einsatz kommen. Auch zu vielen leckere süßen Speisen, passt das Aroma des Gundermanns: Eiscreme, Schokoblättchen, Giersch-Gundermann-Limonade, sind leckere Speisen aus den Blättern. Die Blüten sind eine feine Dekoration auf Smoothies oder Nachspeisen. Ein frischer Frühlingssalat, ein Wildkräuterbrotaufstrich oder ein Gundelrebengemüse sind besondere Delikatessen.

Gundermann nahrhaft und heilwirksam

Der lateinische Name ist Glechoma hederacea. Die Pflanze hat anregende und ausgleichende Wirkung auf den Stoffwechsel. Wertvolle Inhaltsstoffe der Pflanze sind ätherische Öle, Bitterstoffe, Cholin, Flavonoide, Gerbstoffe, Kalium, Saponine, Vitamin C. Gerade bei langwierigen, mit Eiter verbundenen Krankheiten (Eiter = Gund), ist die Pflanze anzuwenden. Bei Blasen- und Nierenkrankheiten, Ekzemen, chronischem Schnupfen und Husten, Entzündungen des Mundraumes kann laut Heilkräuterkunde Frischsaft aus Gundermann eingenommen werden. Das ätherische Öl der Pflanze wirkt positiv auf die Schleimhäute. Bei allen Anwendungen können die Blätter, Triebe und vorhandenen Blüten genutzt werden. Ein kräftigender Tee aus dem Wildkraut ist bei Erkältung, Frühjahrsmüdigkeit und Schmerzen wohltuend.

Boden, Standort und Ernte:

Der Gundermann wächst in Bodennähe und kriecht die Erde entlang. Er kommt auf feuchten Wiesen, Feldrändern, entlang von Hecken, Böschungen, Wegen, in lichten Wäldern, Gärten und Mauern vor. Gundermann ist zwar für den Menschen ungiftig, aber für manche Tiere giftig, insbesondere Pferde. Die Pflanze ist das ganze Jahr über zu finden und wächst auch unter der Schneedecke weiter. Geerntet werden die Teile des Wildkrautes am besten während der Blütezeit zwischen April und Juni.

Weitere Infos z. B. unter https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/gundermann/. Informationen über den Naturpark erhalten Sie bei der Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Telefon 06503/9214-0 und info@naturpark.org.

© Gundermann_NPSH_VDN-Fotoportal/Ulrike Sobick

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