Naturpark-Wildkräuterküche im Frühling: Brennnessel

07.04.2020

Naturpark-Wildkräuterküche im Frühling: Brennnessel

Die wunderbare Brennnessel, "Königin des Gartens", ist eines der vielseitigsten Wildkräuter. "Wenn sie nicht ihre Brennhaare hätte, wäre sie schon längst ausgerottet“, sagt ein Sprichwort über die vielleicht "größte Wohltäterin im Pflanzenreich“. Als Arzneipflanze, in der Kosmetik, der Ernährung, im Textilbereich, zum Pflanzenfärben, als Jauche zum Düngen und als natürliches Pflanzenschutzmittel ist die Brennnessel allzeit verwendbar.

Brennnessel kulinarisch

Die Brennnessel ist die ideale Gemüsepflanze für "Faule“. Sie kommt meist von alleine und benötigt kein regelmäßiges Unkrautjäten und Gießen. Die ganze Pflanze ist essbar und hat einen spinatartigen Geschmack, ist zudem aromatischer und würziger. Sie lässt sich zu Smoothie, Suppe, Soße, Gemüse, Salat, Risotto, Quiche, Brot, Pizza etc. verarbeiten. Auch die Samen können von Juli bis August geerntet werden und sind mit ihrer nussigen Note ein ideales Topping für Salate.

Brennnessel nahrhaft und heilwirksam

Die Volksmedizin sagt der Brennnessel heilwirksame Vorzüge nach. Verabreicht z. B. als Tee werden Brennnesseln zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden, Verdauungs- und Nierenleiden genutzt. Durch ihre blutreinigende und entgiftende Wirkung wird sie in Frühjahrskuren angewendet. Die Pflanze enthält wertvolle Inhaltsstoffe und Mineralien wie Magnesium, Kalium, Eisen, Silicium, Natrium, Chlorophyll, Kieselsäure, Linolsäure, Karotinoide, Gerbstoffe, Histamin, Ameisensäure, Essigsäure sowie die Vitamine A, B, C, E und K., die sie zu einem wahren Superfood und und Quell der Energie machen. Die Brennnessel enthält 40 % Eiweiß und den höchsten Chlorophyllgehalt aller essbaren Wildkräuter.

Boden, Standort und Ernte

Die Brennnessel liebt stickstoffhaltige, nährstoffreiche, feucht humose Böden. Die Ernte der zarten oberen Triebspitzen mit soliden Garten-Handschuhen oder der Schere schützt vor den Brennhaaren. Für Brennnesselsaft werden die oberen jungen Pflanzenstiele mitsamt den Stängeln in einer Pflanzenpresse ausgepresst. Keimfrei abgefüllt lagert der Saft dunkel einige Wochen. Um sich einen Vorrat für den Winter anzulegen, wird die ganze Pflanze oberhalb des Bodens abgeschnitten, gebündelt und kopfüber im Halbschatten getrocknet. Die Blätter werden anschließend von den Stängeln abgestreift und in Papier- oder Stoffsäcken aufbewahrt. Brennnesselsamen lassen sich von Juli bis August sammeln. Nach der Vegetationsperiode ab November empfiehlt sich die Ernte der Wurzeln, in welche die Pflanze über Winter die Nährstoffe zieht.

Für viele der bekannten heimischen Schmetterlingsarten ist die Brennnessel eine wichtige Nahrungspflanze. Beispielsweise die Raupen von Admiral, Tagpfauenauge und Kleinem Fuchs fressen ausschließlich Brennnesseln..

Weitere Infos z. B. unter https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/grosse-brennnessel/ oder https://umdenken.rlp.de/fileadmin/um_denken/PDFs_Logos_PowerPoints/Dateien_Wildkraeuter/LFR_Kraeuterbuch_show.pdf.Informationen über den Naturpark erhalten Sie bei der Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Telefon 06503/9214-0 und info@naturpark.org.

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