Naturpark-Klimatipp: nachhaltiges und insektenfreundliches Gärtnern

17.05.2022

Naturpark-Klimatipp: nachhaltiges und insektenfreundliches Gärtnern

Am 12. Juni 2022 ist der Tag des Gartens. Nachhaltig gärtnern – für den Klimaschutz. Auch Gartengestaltung und -pflege kann klimafreundlich erfolgen.
Verwenden sie standortgerechte Pflanzen aus regionalen Gärtnereien und Baumschulen, die an das heimische Klima angepasst und somit robuster gegen Schädlinge und Krankheiten sind, da Tiere und Pflanzen sich über Jahrtausende aneinander angepasst haben. Gerade Insekten können mit Pflanzen aus anderen Ländern nicht viel anfangen. Sie kennen ihre Wuchsform, Farben, Düfte etc. nicht. Achten Sie auch auf offene Blütenpflanzen, wo der eigene Pollen und Nektar nicht durch zu viele Blütenblätter verdeckt und verschlossen wird. Diese gefüllten Blütenpflanzen sind nicht für futtersuchende Schmetterlinge, Wildbienen, Schwebfliegen, Käfer & Co. geeignet und sind nicht insektenfreundlich. Vor allem tief wurzelnde Pflanzen, die weniger Wasser benötigen, Trockenheit gut aushalten, sind klimaangepasst. Um ein rasches Austrocknen des Bodens zu verhindern, ist das Mulchen der Bodenoberfläche günstig. Ebenso ist eine Tröpfchen-Bewässerung effizient und nachhaltig, wenn auch das Sammeln von Regenwasser erfolgt. Um einen positiv Effekt auf die Bodenstruktur und das Bodenleben zu bewirken, ist eine Düngung mit Kompost geeignet. Vermeiden sie auch künstliches Licht und achten sie auf eine insektenfreundliche Beleuchtung. Wenn möglich, pflanzen sie einen Baum, da Bäume CO2 speichern und mehr als eine Tonne Kohlenstoff während ihres Wachstums aufnehmen können. Dadurch wird das lokale Klima, vor allem im Wohnumfeld, verbessert.
Für ein klimaangepasstes gärtnern mit der Natur zu gewährleisten, sind auch torffreie Erde und biologisches Pflanzenschutzmittel zu verwenden. Denn wenn die Biodiversität, die Artenvielfalt, gefördert wird, ist auch eine reichhaltige Ernte garantiert. Ferner sind Nützlinge und der biologische Pflanzenschutz sowie nachhaltige Gartenprodukte mit einem geringen Energie- und Chemieeinsatz, wichtige Elemente in einem naturnahen Garten. Bei Schädlingsbefall helfen auch angesetzter Brennnesselsud oder Seifenlauge. Sind Nützlingen, wie Florfliegen- und Schwebfliegen-Larven vorhanden, werden auch die Blattläuse vertilgt.

Nisthilfen für Vögel- und Fledermäuse, z. B. aus Holzbeton, oder Ohrenkneifer-Behausungen aus Tontöpfen sowie Wildbienen-Häuser aus Holz, sind ebenso im Garten zu platzieren. Da die meisten Hartflüglerarten jedoch im Erdreich nisten, ist eine Rohbodenfläche für diese Insekten von Vorteil. Damit viele Wildbienen- und Wespenarten kleine Erdlöcher graben können, um ihre nächste Generation mit Futter zu versorgen, sind offene Rohbodenflächen, die nicht mit Mulch oder Laub bedeckt sind, von Vorteil.
Weitere Infos unter nachhaltig gärtnern, Deutschland-summt;Pflanzlisten für Bienenweiden.

Hintergrund:
Bäume leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da sie aus der Atmosphäre das Treibhausgas CO2 aufnehmen. Bäume können auch nach der CO2-Aufnahmefähigkeit bewertet werden. An erster Stelle stehen Buche, Kastanie, Kirsche, Linde, dann folgen Eiche, Ahorn, Esche, Ulme sowie Kiefer, Lärche und dann erst Fichte, Tanne. Ein gesunder Baum ist sogar in der Lage den Sauerstoffverbrauch von ca. 10 Personen pro Tag zu decken.
Eine 25 m hohe Fichte  mit einem Durchmesser von 45 cm in Brusthöhe kann rund 1.800 kg CO2 speichern. Jedoch absorbiert eine Fichte beispielsweise weniger CO2 als eine Kiefer, Eiche oder Buche. Weitere Infos unterKohlenstoffspeicherung von Bäumen

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