Naturpark gewinnt Klimaschutz-Wettbewerb mit Lebensraum Streuobstwiese

05.05.2022

Naturpark Saar-Hunsrück gewinnt im bundesweiten Klimaschutz-Wettbewerb mit Bildungsprojekt "Lebensraum Streuobstwiese“

In dem vom Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) und dem Lebensmittehändler Kaufland gemeinsam ausgelobten bundesweiten Wettbewerb "Klimaschutz in Naturparken“ wurde das vom Naturpark mit der designierten Naturpark-Realschule plus, der Regionalinitiative Ebbes von Hei! und der Ortsgemeinde Kell am See konzipierte Projekt unter 25 Bewerbungen ausgewählt. Die neun Gewinner-Projekte wurden von einer fachkundigen Jury aus Wissenschaft, Naturparken, VDN und Kaufland auserkoren. Gefördert werden die Gewinner-Projekte durch Sponsoring des Lebensmittelhändlers "Kaufland" an den Verband Deutscher Naturparke (VDN) mit insgesamt 110.000 Euro.

Das vom Naturpark Saar-Hunsrück eingereichte Kooperationsprojekt wird mit 16.000 Euro gefördert. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte werden aktiv in die Anpflanzung altbewährter regionaler Hochstamm-Obstbäume und in die Pflege der Bäume auf einer benachbarten alten Streuobstwiese eingebunden. Zudem werden sie im Rahmen eines pädagogischen Begleitkonzeptes zu den Themen Lebensraum Streuobstwiese, regionalspezifische historische Kulturlandschaft und Obstbaumschnitt als BNE-Multiplikatoren (BNE – Bildung für nachhaltige Entwicklung) geschult. Neben der direkten Klimawirksamkeit durch die Pflanzung und Pflege der Streuobstwiese werden die Schüler und Schülerinnen so für ökologische und klimaschutzrelevante Fragen sensibilisiert und lernen Gestaltungs- und Handlungskompetenzen für eine verantwortungsbewusste und zukunftsfähige Gestaltung ihrer Heimat.

"Durch das geplante grüne Freiluft-Klassenzimmer kann die Streuobstwiese zukünftig optimal als Lern- und Erlebnisort genutzt werden“, informiert Naturpark-Geschäftsführerin Gudrun Rau. Streuobstwiesen sind die Hotspots der Artenvielfalt und prägendes Element in unserer Kulturlandschaft. Der Naturpark setzt sich dafür ein, dieses erhaltenswerte Natur- und Kulturgut zu bewahren. In den hochstämmigen Streuobstwiesen leben über 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie rund 6.000 Obstsorten sind hier beheimatet“, ergänzt Rau. Die naturparkspezifischen pädagogischen Materialien, wie der Projektordner "Streuobst macht Schule“ und der "Naturpark-Streuobstwiesen-Rucksack“, welcher 2017 als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet wurde, wird der Schule zur dauerhaften Einbindung des Themas Streuobst in den Unterricht übergeben. "So können die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung von Streuobstwiesen für uns Menschen, die biologische Vielfalt und unser Klima erleben und Klimaschutz vor der eigenen Haustüre aktiv mitgestalten. Das Natur- und Klimaschutz sowohl Freude und Spaß machen kann und durch eine reichhaltige Obsternte mit genussvollem Obst belohnt wird, wird hoffentlich in einigen Jahren bestätigt", fügt Geschäftsführerin Rau hinzu. "Die bereits seit langem geplante Streuobstwiese kann nun endlich realisiert werden und im Herbst starten wir mit der Pflanzung“, freut sich Schulleiter Sebastian Strasser der Realschule plus Kell am See. In dem Kooperationsprojekt werden neben 40 Obstbäumen regionaler, altbewährter Sorten, ein grünes Klassenzimmer und ein Sandarium – eine Nisthilfe für bodennistende Wildbienen – auf der Streuobstwiese angelegt.

Gefördert werden neun Projekte im gesamten Bundesgebiet. Neben dem Projekt im Naturpark Saar-Hunsrück, konkret noch Projekte in diesen Naturparken: Nossentiner/Schwinzer Heide (Mecklenburg-Vorpommern), Fläming und Saale-Unstrut-Triasland (Sachsen-Anhalt), Lauenburgische Seen und Schlei (Schleswig-Holstein), Hirschwald, Spessart (Bayern) und Schwarzwald Mitte/Nord (Baden-Württemberg). Die neun Gewinner-Projekte werden bis spätestens Ende Juni 2023 umgesetzt.

Naturparke leisten mit ihrer Arbeit in den vier Handlungsfeldern „Schutz“, „Erholung“, „Bildung“ und „Entwicklung“ bereits heute einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz, der in Zukunft noch stärker ausgebaut werden soll. Der Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ unterstützt die Naturparke dabei. Für den Wettbewerb konnten die Träger der Naturparke Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen mit direkter Wirkung (z. B. Anpflanzung von Wäldern) und indirekter Wirkung (z. B. Projekte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung - BNE) einreichen.

Kinder mit Streuobstwiesen-Rucksack
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