Naturpark-Erlebnis-Tipp: Heimisches Superfood

07.10.2021

Heimisches Superfood

Im Herbst werden die Tage kürzer und feuchter. Wilde Schätze, wie essbare Früchte, Samen, Wurzeln der Wildkräuter, Sträucher und Bäume sind die Superfoods aus unseren heimischen Wiesen, Hecken und Wäldern.

Die Echte Brunnenkresse liefert ganzjährig wertvolles Vitamin C, hat blutreinigende Eigenschaften bei Kuren und bei der Behandlung von Rheuma. Die Kresse ist pikant im Geschmack und passt gut in Blatt-salate, als Topping auf Brotaufstriche oder in Suppen. Zu große Hitze zerstört ihre Vitamine.

Auch der Giersch, wenn er regelmäßig geschnitten wird, kann bis in den Winter geerntet werden. Er ent-hält eine Vielzahl an Vitaminen A, B und C und Mineralien und trägt zur Entgiftung des Körpers bei.

Besonders das Kleinblütige Knopfkraut, das Franzosenkraut, ein wahrer Vitaminspender, enthält mehr Ei-sen als sonstiges Kulturgemüse und ist reich an Kalzium, Magnesium und Mangan. Auch die Vogelmiere liefert viel Vitamin A, B und C und bietet weit mehr Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium wie heimi-sche Gemüsesorten. Ebenso wachsen die Labkräuter, wie Wiesen- oder das Echte Labkraut im Herbst und sind ideal für Salate, Brotaufstriche und Smoothies zu verwenden.

Die Blüten und jungen Triebe des Gundermanns, der auch bei Erkältungen hilft, sowie des Gänseblüm-chen lassen sich z. B. als Salatgrundlage, Smoothie, Brotaufstrich etc. verarbeiten. Vor allem das Gän-seblümchen ist reich an Eisen und Vitamin C sowie an Kalzium, Magnesium und Mangan.

Wertvolle Energiespender für den Menschen und Lieferant von hochwertigem Pflanzeneiweiß und -öl sind die Samen der Brennnessel. Sie sind voll¬gepackt mit pflanz¬lichen Hormonen, Minera¬lien, Vitaminen und Eiweiß und sind wahre Vitalförderer gegen Müdig¬keit, Er¬schöp¬fung und Leis¬tungs¬schwäche etc. Aufgrund ihres hohen Eiwei߬gehaltes sind sie vor allem für Sportler und Veganer geeignet. Die Samen sind frisch oder getrocknet in Salaten, Müsli, Suppen oder in Smoothies als schmackhafte, gesunde pro-teinreiche Beigabe zu verwenden.

Ebenso sind die Blätter des Pfennigkrauts wertvolle Lieferanten von Kalium, Kieselsäure, Gerbstoffe und Schleimstoffen. Sie können z. B. in Kräuterquark oder Salaten verwendet werden.

Spitzwegereich, der Kalium, Kieselsäure, Vitamin A und C enthält, hilft bei Husten, Lungenerkrankungen, Bronchitis und Asthma und kann in Salaten, getrocknet oder als Gewürz verwendet werden.

Rezept-Tipp: Pesto mit Franzosenkraut, Giersch, Bucheckern und Pilzen

40 g Bucheckern oder Haselnüsse schälen und fein mörsern. Eine Zwiebel würfeln, Pilze putzen und kleinschneiden. Eine Handvoll Franzosenkraut und Giersch waschen und fein hacken. Zwiebel in 50 ml Pflanzenöl glasig dünsten, 120 g Wald-Pilze hinzugeben und garen. In einer zweiten Pfanne die gemahle-nen Bucheckern fünf Minuten ohne Fett rösten und zur Pilzmasse geben. So viel Pflanzenöl dazu geben bis eine cremige Masse entsteht. Das Franzosenkraut und den Giersch sowie 80 g Käse unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Weitere Infos z. B. unter https://www.kostbarenatur.net/wildpflanzen-im-herbst-sammeln-und-nutzen/; https://utopia.de/ratgeber/wildkraeuter-bestimmen-sammeln-herbst/; https://www.smarticular.net/wildkraeuter-erfolgreich-sammeln-auf-diese-dinge-solltest-du-achten/; https://modernetopfologie.blogspot.com/2019/10/wald-pesto-mit-bucheckern.html; https://gruenesmoothies.de/brennesselsamen/

Infos: Naturpark-Geschäftsstelle in Hermeskeil, Tel. 06503/9214-0, info@naturpark.org.

Hintergrund:

Viele Pflanzen ziehen sich auch im Herbst in die Erde zurück. Ihre Energie und Wirkstoffe sind dann in konzentrierter Form in der Wurzel zu finden, wie z. B. bei der Nelkenwurz, die für Speisen und Getränke verwendet wird oder die Baldrianwurzel, die gerne gegen Kopfschmerzen genommen wird. Die Beifuß- und Beinwellwurzeln können als Tinktur gegen Muskelschmerzen oder als Salbe gegen Sehnenschei-dentzündungen und Prellungen angewendet werden. Auch die Wurzel des Seifenkrauts kann als Tee, in der Körperpflege oder als Waschmittel genutzt werden. Vor allem die Wurzel des Löwenzahns ist ge-trocknet als Tee oder Kaffee-Ersatz und als Wurzel-Gemüse sowie getrocknet als heilwirksame Wurzel-Tinktur beliebt.

Auch die Nachtkerzenwurzel, die nach Schwarzwurzeln schmeckt, ist als Aufstrich sehr lecker.

Für Bratlinge oder Wurzelgemüse können die Wurzeln des Huflattichs verwendet werden.

Die wilden Früchte des Herbsts, wie Sanddorn, Hagebutte, Weißdorn, Schlehe etc. bieten ebenfalls ge-sunde Vitamin-C-Spender.

Der Herbst ist aber auch sehr reich an Nüssen, wie Walnüssen, Haselnüssen oder Esskastanien, aus der eine köstliche Maronencreme zubereitet werden kann. Bucheckern und Eicheln sind auch essbar, jedoch nicht roh. Z. B. haben Bucheckern einen Fettgehalt von über 40 % und sind reich an Mineralstoffen, Zink und Eisen. Ihr besonders nussiges Aroma ist in der Küche vielfältig einsetzbar. Zu Mehl gemahlen oder geschrotet, können sie zu Brot, Keksen oder Kuchen zubereitet werden. Auch ganze Bucheckern gerös-tet, sind lecker, vor allem als Topping über den Salat gestreut.

Die Regel beim Ernten und Verarbeiten von Wildpflanzen lautet: Nur Pflanzen, die eindeutig erkannt wer-den, können geerntet werden. Die beste Erntezeit ist der sonnige Vormittag, da die Pflanze dann die meisten Inhaltsstoffe aufweist. Prinzipiell sind Pflanzen nicht auszureißen. Pflanzen, Früchte und Wurzeln können abgedeckt in einem feuchten Küchentuch aufbewahrt werden. Zum Trocknen können Wildkräu-ter in Bündeln kopfüber aufgehängt oder in einem Dörrgerät haltbar gemacht werden. Blütenknospen und andere Pflanzenteile lassen sich auch in Essig oder Öl einlegen.

Weiter Infos z. B. unter https://www.smarticular.net/wildkraeuter-erfolgreich-sammeln-auf-diese-dinge-solltest-du-achten/

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