Naturpark-Erlebnis-Tipp: Hagebutte Vitaminbombe

22.09.2021

"Hagebutte" – Zitrone unserer Heimat

Hagebutten präsentieren sich im Herbst mit ihren leuchtend roten Früchten von ihrer schönsten Seite. Dann sind die Hagebutten richtig weich und voller Vitamin C. In der Hagebutte steckt 30-mal so viel Vi-tamin C wie in einer Zitrone, d. h. bei 100 g Hagebutte liegt der Vitamin-C-Gehalt bei 400 bis 1.500 mg und steht als beste bioverfügbare Form für unseren Körper zur Verfügung.

Hagebutten sind die Sammelnuss-Früchte verschiedener Wildrosen, wie der Gemeinen Heckenrose "Hundsrose" (Rosa canina) oder der Apfelrose etc. Diese Rosenarten haben kaum Ansprüche an Boden und Klima. Sie wachsen in sonnigen Waldlichtungen, Hecken und Gebüschen an Wegrändern und Bö-schungen, in Gärten und Parkanlagen. Sie werden zur Stärkung des Immunsystems, zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten, bei Arthrose, Rheuma, Verstopfung, Nieren- und Harnsteinleiden, gegen Hautentzündungen sowie Magenbeschwerden eingesetzt. Im rohen Zustand sind sie am gesündesten - allerdings ohne die juckenden Kerne. Die Hagebutten werden z. B. in Essig, als Gelee, in Tee oder in Smoothies, Müsli, Salaten, Desserts, Getränken sowie als Frucht, Mus, Pulver oder Öl verwendet.

Tipp: Hagebutten-Tee

Stiel und Blütenansatz mit Messer entfernen, Hagebutten zerteilen und an der Luft trocknen, damit die Vi-tamine nicht zerstört werden. Die Kerne mit den feinen Härchen lassen sich mit einem Filterbeutel oder einem Sieb bei der Teezubereitung entfernen.

Weitere Infos z. B. unter https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/hunds-rose/; https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Gesunde-Hagebutten-fuer-Tee-trocknen,hagebutten124.html; https://happysanddorn.com/sanddorn-die-zitrone-des-nordens/, https://justinekeptcalmandwentvegan.com/2019/10/hagebutten-ernten-trocknen/;

Infos: Naturpark-Geschäftsstelle in Hermeskeil, Tel. 06503/9214-0, info@naturpark.org.

Hintergrund:

Schon im Mittelalter empfahl Hildegard von Bingen Hagebutten-Mus bei nervösem Magenleiden und Pfar-rer Sebastian Kneipp schwor auf harntreibenden Hagebuttentee aus Fruchtfleisch und Kerne gegen Nie-ren- und Blasenleiden. Die Hagebutte enthält reichlich Vitamin A, B, E, K, Betakarotin und ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Carotinoide, Eisen, Magnesium, Natrium und Pektin. Lycopin ist der Pflanzenstoff, der die knallrote Farbe erzeugt und ist ein starkes Antioxidans. Ebenfalls entzündungshemmend wirkt der sekundäre Pflanzenstoff Galaktolipid. Dieser sitzt in Schale und Kernen. Vitamin-C wirkt entzündungs-hemmend, stärkt unsere weißen Blutkörperchen, unterstützt unsere Abwehrkräfte gegen Viren, Bakterien und unerwünschte Pilze. Ferner wirkt die Hagebutte abführend, blutstillend- und -bildend, entgiftend, kräfti-gend, krampflösend und schmerzstillend. Sie hilft bei Arthrose, Rheuma, Bronchitis, Erkältungen, Harnstei-ne, Hautentzündungen, Husten, Magenschleimhautentzündungen, Nierensteine, Verstopfung, Stoffwech-selerkrankungen und bei Hautstörungen.

Hagebutten sind Scheinfrüchte, die ähnlich wie Erdbeeren aus zahlreichen Nüsschen bestehen. Diese Nüsschen im Hagebutteninneren sind mit feinen, wie Widerhaken versehenen Borsten bestückt. Die be-haarten Kerne lösen den Juckreiz des oft bei Kinderstreichen verwendeten Juckpulvers aus.

Hagebutten können roh verzehrt werden – ohne die Nüsschen – oder sie werden an der Luft getrocknet. Ab September bis in den Winter werden Hagebutten geerntet. Vor dem ersten Frost können die Hagebut-ten etwa 48 Stunden ins Gefrierfach gelegt werden, so dass der Zuckergehalt in den Früchten steigt und ein mild-süßlicher Geschmack entsteht. Beim Lufttrocknen der Früchte bleiben die Vitamine und Mineral-stoffe erhalten und stehen das ganze Jahr über als gesunde Alternative zur Verfügung.

Die ökologisch wertvollen Gehölze mit den duftenden Wildrosen stellen einen wertvollen Lebensraum und Nahrungsquelle für Vögel, Säuger, Insekten, Wildbienen & Hummeln dar, der auch einen katzensicheren Brutplatz bietet.

Die Blüten der Hundsrose besitzen keinen Nektar, nur Pollen, der vor allem als eiweißreiches Madenfutter im Bienenstock wichtig ist.

Auch der Steinmarder und andere Wildtiere lieben den aromatischen, leicht säuerlichen Geschmack der Vitaminbomben.

Weitere Infos z. B. unter https://naturschutzgebiete.org/die-hagebutte-als-bereicherung-fuer-naturnahe-gaerten-wiederentdeckt/; https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/tiere/voegel/22389.html

Heimische Hagebutte,  Foto: © Naturpark Saar-Hunsrück_VDN-Portal_Heinrich Bross*,  *Freie Nutzung im Kontext dieser Pressemitteilung

© Hagebutte_NPSH_VDN-Fotoportal_Heinrich Bross

Zurück zur Übersicht