Mistel – Heilpflanze, Nahrungsquelle und Baumschädling

05.12.2023

Mistel – Heilpflanze, Nahrungsquelle und Baumschädling

Gerade im Winter fallen die Laubholzmisteln in den kahlen Bäumen auf und sehen wie große Vogelnester aus. In der Weihnachtszeit gelten sie z. B. als Glücksbringer und schon die Griechen haben sie als Heilpflanze eingesetzt. Die Mistel ist als Heilpflanze sehr bedeutsam, da sie wertvolle Inhaltsstoffe enthält, die für die Herstellung von Medikamenten und Kosmetikmitteln bekannt sind.
Misteln sind Halbschmarotzer und können daher Bäume so stark schädigen, dass sie absterben. Sie nutzen die Bäume als Wirt für Wasser und Nährstoffe und zerstören dabei die Zellwände der Bäume. Sie können einen Keil von bis zu einem halben Meter Tiefe in das Wirtgewebe treiben, und stellen eine unangenehme Problempflanze in der Streuobstwiese und in der Waldwirtschaft dar. In den Wintermonaten bietet die Mistel mit ihren Beeren eine wichtige, energiereiche Nahrungsquelle für verschiedene Vögel wie Drosseln, Seidenschwänze, Mönchsgrasmücken etc.
Für vitale Bäume mit geringem Befall, ca. weniger als 3-5 Misteln, stellt die Mistel kein Problem dar. Das Entfernen der Mistel ist jedoch früh genug zu ergreifen, um die Verbreitung auf andere Bäume zu verhindern und um die Schädigung des befallenen Baumes zu begrenzen. Ein konsequentes Entfernen der Mistelkugel im inneren Kronenraum mit samt des von der Senker-Wurzel durchwachsenen Astes, ist notwendig. Der Ast sollte mindestens 10 cm unterhalb des Mistelbefalls entfernt werden. Hierbei sollten nur Äste mit einem maximalen Durchmesser von etwa 5 bis 10 cm geschnitten werden, da sonst der Baum durch die Schnittverletzung geschädigt werden könnte.
Weitere Infos unter https://www.obst-und-garten.de/mistel-geheimnisvoller-gluecksbringer,QUlEPTI4MzAyOTEmTUlEPTEwMDAx.html; https://www.mdr.de/mdr-garten/pflanzen/mistel-mistelzweig-baum-verwendung-100.html; https://www.galk.de/component/jdownloads/send/17-arbeitspapiere/825-handreichung-misteln-akstadtbaeume-2022

Weitere Informationen zum Naturpark unter www.naturpark.org
Hintergrund:
Über den Kot von Vögeln wird die Mistel verbreitet. Die nicht verdauten klebrigen bis schleimigen Reste der Früchte mit den Samenkernen bleiben an den Wirtsbäumen kleben und beginnen zu keimen. Der wachsende Spross bohrt sich zu den Leitungsbahnen des Wirtsbaumes, um wieder Wasser und Mineralstoffe abzuzapfen.
Da die Verbreitungsstrategie der Mistel genial ist, kann eine Dezimierung nur durch ein ständiges und konsequentes Entfernen der befallenen Äste zielführend sein.

 Mistel im Naturpark
Foto: ©VDN-Fotoportal_Barbara*
*freie Nutzung im Kontext dieser Pressemeldung

Zurück zur Übersicht