Klimabewusst gärtnern

01.04.2022

Klimaangepasstes Gärtnern mit Kompost

Trostlose Steinwüsten oder kleine Paradiese, wie sieht die die Wirklichkeit in unseren Gärten im Naturpark aus? Naturnahe Gärten stellen kleine Paradiese gleichermaßen für wilde Tiere und Men-schen dar. Hier wächst die Natur nach ihren eigenen Regeln und wird nur behutsam in ihre Schranken gewiesen. Wilde Ecken wechseln sich mit Blumeninseln und vielfältigen Gemüsebeeten ab. Sie bilden ein buntes, vielfältiges Mosaik mit summenden Insekten, zwitschernden Vögeln und zahlrei-chen Bodenlebewesen, die hier ihren Lebensraum finden. Naturnahe Gärten bilden ein enormes Potenzial biologischer Vielfalt, wo Naturschutz direkt vor der Haustür stattfindet. Im Zuge des Klimawandels werden die Sommer jedoch trockner und heißer, die Winter feuchter und milder und die Niederschlagsverteilung ändert sich. Auf diese Veränderungen reagieren die Gartenpflanzen auf unterschiedliche Weise. Klimaanpassungen zu den Folgen von Extremwetterereignissen wie Stark-regen und Hitzewellen können eigenen Garten durch Reduzierung des Verbrauchs von kostbarem Wasser und einer besseren Wasserspeicherung in den Böden erfolgen. Denn Gärtnern ist gelebter Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels können abgeschwächt werden.

Klima-Tipp: Mit Kompost gegen die Erderwärmung

Kompost, der aus organischen Abfällen, wie z. B. aus Küchen- und Gartenabfälle wie Gemüsereste, Kaffee- und Teefilter, Eierschalen, Rasenschnitt oder Ernterückstände, besteht, ist ein guter Dünger für den Boden. Der Kompost sollte vor allem so aufgesetzt werden, dass die Möglichkeit besteht, dass die kleinen Helden im Boden, die Mikroorganismen und Regenwürmer, einwandern können. Je nach Zusammensetzung und Reifegrad hat der Kompost verschiedene Wirkungen, wie als Pflanzendünger und zur Förderung einer guten Bodenstruktur. Die Ausbringung des Kompostes soll im Winter oder im zeitigen Frühjahr möglichst bei feuchter, und bedeckter Witterung erfolgen. Je nach dem Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis kann der Kompost durch Mineralisierung Nährstoffe freisetzen oder als Humus den Boden verbessern.

Ein klimafreundlicher Garten ist vor allem von der Fruchtbarkeit der Böden und ihres Nährstoffkreislaufes abhängig. Nährstoffe, die eine Pflanze für ihr Wachstum dem Boden entzieht, sind dem Boden wieder zurückzuführen. Kunstdünger ist nicht förderlich für die Bodenfruchtbarkeit, da die im Erdreich lebenden Mikroorganismen geschwächt werden. Vor allem die quellfähigen und leichten Humusflocken im reifen Kompost fördern die Wasserspeicherung leichter Böden. Humusmoleküle können vor allem in Verbindung mit Tonmineralen, stabile Krümel bilden, die den Boden lockern, Nährstoffe und Wasser binden und auch schwere Böden wasserdurchlässiger machen und Staunässe kann vermieden werden, was das Wachstum der Pflanzen hindert.

Weitere Infos z. B. unter Kompost als Dünger: Verwendung & Eigenschaften - Plantura; Der Garten im Klimawandel (mein-schoener-garten.de); Der Garten im Klimawandel - Vorbereitung auf trockenere Zeiten - LBV - Gemeinsam Bayerns Natur schützen; https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/27125.html, https://www.sielmann-stiftung.de/natur-schuetzen/lebensraeume/garten.

Informationen über den Naturpark erhalten Sie bei der Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Tele-fon 06503/9214-0 und info@naturpark.org

Regenwurm, kleiner Held im Boden
Foto: © Naturpark Saar-Hunsrück_VDN-Fotoportal_Volkmar Brockhaus*
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