Acker-Hellerkraut - schmackhaftes und Vitamin-C haltiges Wildkraut

17.06.2022

Acker-Hellerkraut – schmackhaftes und Vitamin-C haltiges Wildkraut

Das Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvene), wird auch Acker-Täschelkraut genannt. Mit seinen flachen, kreisrunden Früchten, die am Rand geflügelt sind und einen Einschnitt an der Spitze haben, erinnern diese an Heller und Pfennig. Zum Aufkeimen benötigt das einjährige Kraut frisch bearbeitete, offene Erde. Typische Standorte sind z. B. Ackerflächen, Gemüse- und Blumenbeete sowie Ödland und Wegränder. Die bevorzugten Böden sind nährstoffreich, humos und lehmig, eher kalkig als sauer. Der hohe Gehalt an antibakteriell wirkenden Senf-Glykosiden ist für den scharfen und würzigen Geschmack verantwortlich. Zudem enthält das Wildkraut reichlich Vitamin C. Ältere Blätter schmecken allerdings bitter. Das Acker-Hellerkraut wirkt sowohl äußerlich als auch innerlich antibakteriell und entzündungshemmend.

Die Sammelzeit für die Blüten ist von April bis September, die Blätter können von März bis November verwendet werden. Die Wurzeln sollten vor der Blüte verarbeitet werden.

Tipp: Vitamin C-reicher Hellerkraut-Salat
Junge Blätter und Triebspitzen zu gleichen Teilen mit Feldsalat mischen. Gekochte Eier und geröstete Kürbiskerne und Walnüsse beimischen, mit Pflanzenöl, Apfelessig, Naturjoghurt, Senf, Salz und Pfeffer abschmecken. Die knospigen Blütenstände, die fast wie Brokkoli schmecken, können auch in Öl gedünstet werden und mit Apfelessig oder Zitronensaft abgeschmeckt werden.  und als Gemüse essen. Ebenso können die vor der Blüte ausgegrabenen Wurzeln, zu einem scharf-aromatischen Quark, der wie Meerrettich schmeckt, verarbeitet werden.

Hintergrund:
Das Acker-Hellerkraut ist ein einjähriges, aufrecht stehendes Wildkraut mit max. 40 cm Höhe und einer tiefen Pfahlwurzel. Der Stängel ist kahl und kantig und die Pflanze erscheint insgesamt in einem hellen Gelbgrün. Die wechselständigen Blätter sind lanzettlich mit einem pfeilförmigen Grund und umfassen den Stängel; der Blattrand ist ganz oder gezähnt. Beim Zerreiben der Blätter entsteht ein lauchartiger Geruch. Der Blütenstand ist traubig mit kleinen, weißen Blüten. Die flachen, 1 bis 1,5 cm großen kreisrunden haben einen geflügelten Rand, einen Einschnitt an der Spitze und erinnern an Heller und Pfennig, worauf der Name der Pflanze auch hindeutet. Das gelblich-grüne Wildkraut hat wie das Hirtentäschelkraut Samentasche und gehört wie der Grünkohl, Brokkoli, Wirsing der Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse an.

Zu therapeutischen Anwendungszecken werden das Kraut sowie die Samen der Pflanze verwendet. Da die Blüten und die jungen Blätter essbar sind, lassen sie sich auch für die Küche verwenden. Sie haben einen kresseartigen, würzig-scharfen Geschmack. Ein weiteres typisches Merkmal ist der intensive Duft des Krauts. Gegen Herbizide ist die Pflanze verhältnismäßig unempfindlich.
Wichtig ist, dass vor der Verwendung der Acker-Hellerkraut-Hülsen, diese nach der Erntezeit von den schwarzen Samen abgeschält werden. Dabei ist auf die Trockenheit der Samen zu achten. Um sie zu trocknen, können sie einfach in der Sonne liegengelassen werden oder im Ofen bei mäßiger Hitze. Anschließend werden die Samen zermahlen und in einer Dose aufbewahrt.

Eine Abkochung aus zermahlenden Samen kann zur Blutreinigung beitragen, vor allem bei erhöhter Harnsäure, Gicht, oder rheumatischen Erkrankungen. Getrocknete Samen können auch gekaut werden, wenn eine Entzündung im Mundraum oder am Zahnfleisch auftritt. Ferner verfügt das Acker-Hellerkraut auch über eine tonisierende Wirkung.

Die Verwendung des Wildkrauts als Tee bei Erkältung oder zur äußerlichen Behandlung als Wickel oder Auflage, z. B. bei Hautentzündungen und Furunkeln, ist ebenso zu empfehlen.

Weitere Infos unter: https://dr-strauss.net/aktuelle-sammelliste/ackerhellerkraut/; https://medlexi.de/Acker-Hellerkraut;

Acker-Hellerkraut
Foto: © VDN-Fotoportal/Susanne Jost*
*freie Nutzung im Kontext dieser Pressemeldung

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