Naturpark-Wildkräuterküche im Sommer: Wilde Malve

19.08.2020

Naturpark-Wildkräuterküche im Sommer: Wilde Malve

Die Wilde Malve, auch Käsepappel genannt, verdankt ihren Namen den unreifen Samen, die an Käselaibe erinnern. Die großen rosa Blüten der Malve sind von weit her sichtbar und ein hübscher Farbtupfer an Wegrändern und Wiesen im Naturpark Saar-Hunsrück. Dieses Wildkraut ist aber nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch in der Küche und Heilkunde vielfältig einzusetzen.

Wilde Malve kulinarisch

Die gesamte Pflanze ist essbar. Die mild schmeckenden jungen Blätter und Blüten sind eine ideale Zutat für Salate. Die in der Malve enthaltenen Schleimstoffe geben Tee und Smoothies eine sämige Konsistenz. Ältere Blätter und Wurzeln sind aufgrund ihrer guten Bindeeigenschaft eine wertvolle Ergänzung zu Gemüsegerichten, Suppen und Soßen. Die Blüten sind eine hübsche essbare Dekoration und geben Blütenzucker- und -salz einen schmückenden Farbton. Die unreifen Samen können roh genascht oder gekocht werden.

Wilde Malve heilwirksam

Seit der Antike wird die Malve als Heilpflanze bei zahlreichen Beschwerden und Krankheiten von Ärzten eingesetzt. Interessant ist insbesondere ihre antibakterielle Wirkung. Reich an Schleimstoffen, Gerbstoffen und ätherischen Ölen werden ihr weitere vielfältige Wirkungen auf den Organismus zugesprochen: antientzündlich, reizlindernd und Schleimhaut schützend. Blätter und Blüten der Malve werden als Tee oder Sirup bei Husten, Halsschmerzen, Bronchitis, Beschwerden der Stimmbänder sowie Magen- und Darmgeschwüren eingesetzt. Auch lindern Tee oder Tinktur beispielsweise grippale Infekte, Erkältungen, Durchfall, Reizmagen, Koliken und Sodbrennen. Äußerlich werden die Blätter traditionell zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen sowie Insektenstichen, Hautekzemen und Altersflecken genutzt. Kaltwasserauszüge kommen bei Entzündungen im Mund- u. Rachenraum zum Einsatz. Getrocknete und zu Pulver geriebene Malvenwurzel kann wie Zahnpasta eingesetzt werden und hat antibakterielle und antientzündliche Wirkung. Wertvolle Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Eisen, Eiweiß, Flavonoide, Gerbstoffe, Glucose, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium und Vitamin C.

Boden und Standort

Die Wilde Malve ist im gesamten Naturpark an sonnigen, nährstoffreichen Wegesrändern und Wiesen zu finden. Die bis zu 1,4 Meter hoch werdende Pflanze ist zur Blütezeit ist leicht zu erkennen. Eine Verwechslung mit anderen Malven, wie etwa der Rosenmalve, ist möglich. Diese sind jedoch ähnlich verwendbar.

Weitere Infos z. B. unter https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/wilde-malve/. Informationen über den Naturpark erhalten Sie bei der Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Telefon 06503/9214-0 und info@naturpark.org.

Malve, VDN/Johannes Nutt

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