Naturpark-Wildkräuterküche im Sommer: Johanniskraut

08.07.2020

Naturpark-Wildkräuterküche im Sommer: Johanniskraut

Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird seit der Antike als Heilpflanze verwendet und hoch geschätzt. Wenn die Blüten des Wildkrauts zwischen den Fingern verrieben werden, tritt ein roter Saft aus. Daher wird das Wildkraut auch Rotöl genannt. Aufgrund dieser Eigenschaft war das Echte Johanniskraut lange Zeit eine der wichtigsten Färberpflanzen. Das gesamte blühende Wildkraut findet bei der Herstellung von Würzölen als aromatische Zutat Verwendung.

Johanniskraut kulinarisch

Blüten und Blätter sind essbar. Tee wird aus dem blühenden Kraut gekocht. Zwei Teelöffel des blühenden Krautes in kaltes Wasser geben, kurz aufkochen und abseihen. Nicht mehr als drei Tassen am Tag trinken. Die jungen Triebspitzen und zarten Blätter können im Frühjahr in den Salat gemischt oder in Kräuterquark untergerührt werden. Eine hübsche essbare Dekoration sind die zart süßlichen Blüten auf rohen und gekochten Speisen.

Johanniskraut heilwirksam

Das Johanniskraut wird bei nervlicher Erschöpfung, Stimmungstiefs, Schockzuständen, Kopfschmerzen nach einer Gehirnerschütterung, bei Krämpfen, Blutarmut und Problemen der Leber verwendet. Das Kraut unterstützt auch die Erneuerung des Gewebes und wird bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Wunden, Zahnschmerzen und Entzündungen der Haut angewendet. Wertvolle Inhaltstoffe sind Anthocyane, ätherische Öle, Beta-Sitosterol, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Harz, Hyperforin, Hypericin, Hyperinrot, Myristinsäure, Phytosterole, Stearin, Taraxasterol und Violaxanthin.

Boden und Standort

Das Johanniskraut kommt im Naturpark vom Saartal bis zu den Hunsrückhöhen an sonnigen und trockenen Standorten, auf mageren, kiesigen bis sandigen Böden, auf Dämmen, in lichten Wäldern und Wiesen, an Wegrändern und in Steinbrüchen vor. Die Blütezeit des Wildkrautes beginnt meist um den Johannistag, 24. Juni herum. Traditionell wurde Johanniskraut als Symbol des Lichts und der Sonne zum Binden von Kränzen und Sträußen anlässlich der Sommersonnenwende verwendet.

Weitere Infos z. B. unter https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/echtes-johanniskraut/. Informationen über den Naturpark erhalten Sie bei der Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Telefon 06503/9214-0 und info@naturpark.org.

Johanniskraut, VDN/Ulrike Sobick

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